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Maklerstreik vom BVFI erntet Spott

Der Maklerstreik sorgt auch innerhalb der Branche für Unruhe

Der Bundesverband für die Immobilienwirtschaft – kurz: BVFI – hat seine 11.000 Mitglieder zur Umfrage aufgerufen, ob am 7. November gestreikt werden soll. Zur Umfrage wurden die rund 11.000 Makler eingeladen, ganz egal, welcher Verbandszugehörigkeit sie angehören. Der Grund für den Streik ist das Bestellerprinzip beziehungsweise die Maklerreform am 23.12.2020. Am 7. November sollen daher – wenn die Umfrage dies ergibt – die Maklerbüros geschlossen bleiben. Dieser Streikaufruf löste nicht nur in sozialen Netzwerken hitzige Diskussionen aus. Auch innerhalb der Branche ist man von dem Vorgehen wenig bis gar nicht begeistert.

„Idiotisch und saudumm“ – auch Makler sind gegen den Streik

Von „einer idiotischen Aktionen“, „einem lächerlichen Vorgehen“ sowie einer „schwachsinnigen Idee“ wird gesprochen. Die Wogen gehen hoch; auch in den sozialen Netzwerken wird der geplante Streik diskutiert. Mit dabei Markus Gruhn, welcher ebenfalls überzeugt ist, dass es sich „um eine saublöde Idee“ handelt. Gruhn ist der Vorsitzende des RDM in Berlin/Brandenburg. „Natürlich zittert die Politik vor dem Tag, wenn die Wirtschaft wegen dem Maklerstreik zusammenbricht“, so Gruhn ironisch. Auch Twitter-User reagieren ironisch. „Wie sollen wir morgen ein Haus kaufen?“ oder auch „wer sperrt jetzt die Wohnungen auf?“ ist in diversen Diskussionforen, bei Twitter und auf Facebook zu lesen. „Hoffentlich“, entgegnet ein User, „streikt nicht am selben Tag der Schlüsseldienst“.

Keine Unterstützung für den BVFI

Der BVFI hat mit einer Unterstützung gerechnet – diese wird er jedoch nicht bekommen. Roland Kampmeyer, von Beruf Makler, ist auf Facebook aktiv und beobachtet derzeit das Geschehen in den sozialen Netzwerken. Auch auf seiner Seite herrschen bereits Diskussionen. „Die Makler streiken und keine Sau interessiert es“, so ein User. Andere Makler sind ebenfalls von der Idee wenig begeistert. „Dieser Streik löst das Symptom des Fremdschämens aus“ oder auch „Ich mache viel Blödsinn mit, aber den?“, so ein anderer Makler. Die Makler sind überzeugt, dass der geplante Streik die gesamte Branche in ein falsches Licht rückt. „Wir machen uns lächerlich“, so ein weiterer Makler, der mit der Aktion nicht einverstanden ist. Ebenfalls sind viele überzeugt, dass die „Streikoffensive“ nur das Gegenteil bewirke und somit kontraproduktiv sei. Wer sich in die Diskussionen einbringen möchte oder die Kommentare verfolgen will, sollte auf Twitter #Maklerstreik eingeben. Viele Pro-Beiträge wird man jedoch nicht lesen; 90 Prozent der Einträge richten sich gegen den Streik.

Der Beginn einer großen Aktion

Auch wenn sich der BVFI keine Freunde mit dem geplanten Streik macht, meinen sie das Vorgehen ernst. „Wir wollen und werden nicht die Bundesrepublik lahmlegen, das ist uns bewusst“, so Jürgen Engelberth, Mitglied des Vorstandes. „Aber wir wollen dem Berufsstand ein besseres Gehör verschaffen“. Des Weiteren ist sich Engelberth sicher, dass die Politiker nicht das Gefühl haben dürfen, dass sie auf der sicheren Seite stehen. Mit der Urabstimmung und dem etwaigen Streik ist aber nicht genug. Der BVFI sieht die Aufforderung zum Streik als erste Aktion von noch vielen weiteren Maßnahmen.

Thomas Roland: