Dachboden ausbauen

Ein Dachausbau kann Platzprobleme lösen. Es muss aber nach einem gut durchdachten Konzept erfolgen. Wie gehen Sie beim Ausbau Ihres Dachboden praktisch vor, um dadurch neuen Wohnraum zu schaffen.

Erstmal zu den Kosten, die auf Sie zukommen

Zwischen 10.000 und 30.000 Euro fallen im Schnitt für den Ausbau eines Dachbodens an. Wenn Gauben, Bad und Küche hinzukommen steigen diese Beträge noch um einiges. Wer zudem auch das Dach anheben will, um für mehr Platz zu sorgen, muss für ein Einfamilienhaus zwischen 5.000 und 12.000 Euro zusätzlich einrechnen.
Nachdem Sie im Vorfeld darüber nachgedacht haben, ob der Dachboden in Wohnraum oder einen isolierten Stauraum ausgebaut werden soll – und die Höhe des Raumes passt – beginnt die Planung. Weil der Geschossboden nach einem Ausbau mehr Gewicht zu tragen hat und die Dachsparren aufgrund der Verkleidung mit Trockenbauplatten und Dämmmaterial stärker belastet werden, ist die statische Überprüfung nicht zu umgehen. Das kann aber nur ein Architekt oder der Statiker.

Planung ist die Grundlage jedes Dachausbaus

Erst wird eine Skizze von der gewünschten Raumaufteilung gemacht. Wenn es dann konkret wird mit Elektro- und Heizungselementen, muss der Fachmann eingebunden werden. Er kann zudem dabei helfen, die Bedingungen der Landesbauordnung oder des Brandschutzes einzuhalten und sie umzusetzen, damit ein Ausbau amtlich genehmigt wird.
Strom- und Wasserleitungen sollten Fachleute verlegen. Bei der 50 Grad Dachneigung können Sie sogar zweigeschossig ausbauen. Bei der Wärmedämmung sind unbedingt die Vorgaben von der Energieeinsparverordnung (EnEV) eingehalten werden.

Dachboden selbst ausbauen, was wird benötigt?

Beim Dachausbau kommt einiges an Material zusammen, das auf den Dachboden gebracht werden muss. Wenn es bisher lediglich eine Raumspartreppe oder eine Ausziehleiter gab, erneuern Sie als Erstes die Treppe. Schützen Sie dann die Stufen mit Pappe und das Geländer mit einer Noppenfolie.
Rigipsplatten und Steinwolle, dürfen nicht nass werden. Ein Raum muss als Zwischenlager dienen. Der selbst erledigte Dachausbau ist keine Wochenendarbeit, sondern oft sehr zeitaufwendig. Denken Sie daran Helfer zu besorgen. Entsprechendes Werkzeug wird an dieser Stelle einfach mal voraus gesetzt.

Für den Fußboden benötigen Sie Estrich, Dämmung sowie neue Bodenbeläge. Markieren Sie den Meterriss, wo im Raum ein Meter über dem fertigen Boden ist, für spätere Anschlüsse.
Neue Fenster einbauen oder austauschen, machen Sie als Erstes.
Kleine Dachfenster, zwischen Sparren, kann man selbst einbauen. Für größere muss ein Zimmermann beauftragt werden. Dieser kann auch Dachgauben einbauen.

Große Fenster sorgen für mehr Helligkeit im neuen Wohnraum

Nackte Wände müssen Sie verputzen, damit dort die Dampfbremsfolie zum Schutz eindringenden Wasserdampfes angebracht werden kann. Zwischen den Dachsparren und den Dachziegeln sollte Sie eine diffusionsoffene Unterspannbahn verlaufen. Diese ist nicht diffusionsoffen. Störende Balken und Pfosten müssen entfernt werden, sie dürfen keine tragenden Elemente sein.
Messen Sie den Dachboden aus! Laser-Entfernungsmesser eigenen sich hierfür am besten. Messen Sie alle Dachflächen für benötigete Dämmstoffe und Sparrenabstände, Sparrentiefe sowie Sparrenbreite.

Tipps und Tricks

Bauen Sie einen neuen Rahmen mit Keilen oder Montagekissen im richtigen Mauerabstand ein und dübeln den Rahmen dann fest. Zum Schluss dichten und dämmen Sie Rahmen und Fensterlaibung.

Wärmedämmung für Dachböden ist wichtig. Es gibt mehrere Varianten, lassen Sie sich beraten. Sie brauchen dafür Mineralwolle.
Für die Dampfbremse brauchen Sie eine PE-Dampfbremsfolie, die den Dachboden gegen den Wohnraum abdichtet.
Die Dampfbremse ist ums Fenster herum ist besonders wichtig. Diese Folien tackert man fest. Die Bahnen müssen ordentlich überlappen.
Zwischenwände und Verkleidungen als Trockenbauwand aus stabilen Gipskartonplatten. Dafür brauchen Sie imprägnierte, grüne Platten in Nassbereichen und graue Platten für die Zimmer, Schnellbauschrauben und ein Ständerwerk mit Metallprofilen schraubt. Ein Dichtungsband zur Schalldämmung ist wichtig.
Dämmen Sie den Hohlraum zwischen den Platten und verlegen die Leitungen.
Dachsparren werden auch mit Gipskartonplatten verkleidet, die man nie direkt auf der Dampfbremsfolie anbringt, sondern immer eine Unterkonstruktion bestehend aus Latten errichtet und die Platten darauf anschraubt.

Die Elektro- und Wasserinstallationen sollten beim Dachbodenausbau Fachleuten überlassen werden. Holen Sie sich mehrere Angebote von Experten und geben Sie diese Arbeiten in Auftrag.

Fußboden auf einem Dachboden verlegen

In der Regel schließt man den Dachausbau mit dem Verlegen des Fußboden ab. Dann richtet man den Raum ein, streicht oder tapeziert die Trockenbauwände. Wenn der Boden als Letztes gebaut wird, dann beschädigt man ihn nicht und er ist von den Wänden entkoppelt – eine Schallschutzmaßnahme. Nur wenn am Anfang nicht ganz fest steht, ob und wo die neuen Wände eingezogen werden, baut man den Boden zuerst.

Mit einer Trockenschüttung ausgleichen, dämmen oder den Belag verlegen – sind Arbeiten welche man in Eigenregie gut durchführen kann. Der Boden sollte eben und zugleich tragfähig sein, muss jedoch auch gedämmt werden. Ist der Fußboden bereits gleichmäßig eben, reicht eine Trittschalldämmung von der Rolle, wie sie auch für Klicklaminat verwendet.
Ansonsten muss der Bodenbelag entkoppelt werden, also es werden Schallbremsen eingebaut. Sie können Trockenestrich verlegen, wie bei Klicklaminat – Estrichelemente werden miteinander verklebt. Ist der Fußboden allerdings sehr uneben und größere Höhenunterschiede müssen ausgeglichen werden? Dann kommt die gebundene Schüttung aus verbundenen Dämmstoffteilchen mit Zement zwischen den stabilen Balken auf ihrem Boden zum Einsatz.